Am 11. Dezember hatten die Leistungskurse 11FR1 und 12FR1 Olivier Fély-Biolet zu Gast. Der französische Regisseur präsentierte seinen Dokumentarfilm „Ces traces qui restent“ (dt.: Diese Spuren, die bleiben). Darin schildert er die Suche nach Jacques, einem Verwandten, der 1942 von deutschen Soldaten festgenommen und inhaftiert wurde. Der bei seinem Verschwinden 15-jährige Jacques kehrte nie zurück. Die Mutter suchte mehr als dreißig Jahre nach ihrem Sohn – ohne Erfolg. Olivier Fély-Biolet hat ihre Suche fortgeführt. Er bereiste Erinnerungsstätten und Archive in Frankreich, Deutschland, Polen. Auch Begegnungen mit Zeitzeugen gaben Aufschluss. Mitunter half der Zufall weiter. Stück um Stück gelang es dem Regisseur, die verwischten Spuren freizulegen.
Beim Besuch in Wörth nahm er uns auf diese Spurensuche mit. Gemeinsam schauten wir seinen Film und hatten im Anschluss Gelegenheit zum Austausch. Die ungeklärte Verhaftung des Jungen, der Schmerz seiner Familie, Warten und Hoffen, all das ließ uns nicht los. Ebenso spannend war der Blick hinter die Kamera. Wir gewannen Einblick in die Arbeit als Regisseur und in filmische Gestaltungsmittel, mit denen die Nacht-und-Nebel-Gefangenen, zu denen Jacques zählt, zurück ins Licht geholt werden sollen. Wider das Vergessen – ein großes Anliegen von Olivier Fély-Biolet, dem ein Wunsch bleibt: Jacques zu seiner Mutter zurückzubringen, ihn neben ihr zu begraben.
Pourqu'on n'oublie pas – Wider das Vergessen
- Details
- Geschrieben von Hfl