Zwei Schülerinnen des Europa-Gymnasiums Wörth beeindruckten mit ihrem Vortrag beim Schülerklimagipfel am 5. Dezember in Gütersloh. Amelie Schmidt und Janne Riess sprachen vor rund 300 Zuhörenden, überwiegend Schülerinnen und Schülern, über Klimaungerechtigkeit, den CO2-Fußabdruck und riefen zu entschlossenem Klimaschutz auf. Die Konferenz wurde überwiegend von Schülerinnen und Schülern gestaltet und fand unter dem Motto „Klimaschutz-Lösungen und –Zukunft“ parallel zur Weltklimakonferenz statt. Veranstaltet hat ihn das Team „Stream for future“ um Markus Tenkhoff.

Die beiden Schülerinnen hatten zusammen mit dem Leiter der Umwelt-AG des Europa-Gymnasiums, Oliver Löscher, bereits im April beim Schülerklimagipfel des Landkreises Germersheim mit ihrer Präsentation zu Klimaungerechtigkeit überzeugt. Nun wurden sie sogar nach Nordrhein-Westfalen eingeladen, um als Schülerreferentinnen teilzunehmen und sich mit Gleichgesinnten aus Deutschland und vielen anderen Ländern auszutauschen und spannende Vorträge und Interviews zu hören. Auch Startups und grüne Arbeitgeber stellten sich vor. Von Film über Technik bis zur Moderation - bei allen Aufgaben waren Schüler involviert. Vertreter des Jugendparlaments Gütersloh und der Jugendorganisationen der Parteien waren anwesend.

Amelie Schmidt eröffnete unseren Vortrag mit Statistiken zum CO2- Fußabdruck, die die Klimaungerechtigkeit verdeutlichten. Sie klärte darüber auf, dass der CO2-Fußabdruck als Marketing-Aktion des Kohlekonzerns BP (British Petroleum) erfunden wurde, um die Schuld an der Klimakrise auf die einzelnen Bürgerinnen und Bürger zu verlagern. Sie beschrieb zwei verschiedene Arten des Fußabdrucks: Der Fußabdruck pro Land zeigt den absoluten Emissionswert. Der Fußabdruck pro Land pro Kopf zeigt den absoluten Wert auf die Bevölkerung heruntergerechnet. Die Unterscheidung macht die verzerrte Verantwortung deutlich. Die absoluten Werte der Emissionen verdeutlichen, dass die Länder, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen, am härtesten betroffen sind. 

Janne Riess beleuchtete neue Aspekte zum Them Klima(un)gerechtigkeit. Besonders betroffene Gruppen sind demnach die, die durch soziale oder politische Strukturen benachteiligt sind. Dazu gehören zum Beispiel Frauen (besonders im Globalen Süden), aber auch Communities wie die LGBTQIA + (verschiedene sexuelle Identitäten) und die People of Color Community. Diese Benachteiligung geschieht vor allem durch die schwächere finanzielle Situation, die aufgrund der Diskriminierung entsteht (höhere Arbeitslosigkeitsrate etc.). Dadurch wird es immer schwerer, sich Schutzmaßnahmen und einen Wohnort in Stadtnähe zu leisten. Zum Beispiel leben People of Colour Amerikanerinnen und Amerikaner mit 56 Prozent mehr in verschmutzter Luft, als sie produzieren und weiße Amerikanerinnen und Amerikaner atmen 12 Prozent weniger verschmutzte Luft ein, als sie produzieren. Das liegt daran, dass sie nachweislich näher an der Industrie leben. Mit ihrem Vortrag wollten die Schülerinnen zum Handeln wachrütteln. Sie erhielten großen Zuspruch und auch das Fernseh-Team des WDR führte ein Interview mit ihnen. Die neunstündige Bahnreise am Vortag hat sich gelohnt, resümieren die Nachwuchs-Klimaschützerinnen.

Eine Aufnahme des Impulsvortrages von Amelie Schmidt und Janne Riess ist bei YouTube zu finden (es gelten die Datenschutzbestimmungen von Google).

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